
Neue Anforderungen ab dem 01.07.2025 für die Zulassungen von Maßnahmen nach AZAV. Hier Erfahren Sie die wesentlichen Neuerungen.
Zulassung und Überwachung von Maßnahmen: Ein umfassender Leitfaden
Die richtige Zulassung und Überwachung von Bildungsmaßnahmen sind entscheidend für den Erfolg jeder Weiterbildung. In diesem Blog-Beitrag erfahren Sie, wie Maßnahmen strukturiert und durchgeführt werden und welche Formen es gibt.
Wie werden Maßnahmen durchgeführt?
Eine klare Beschreibung im Konzept der Maßnahme ist unerlässlich. Die Zulassungsinformationen sowie die genaue Durchführung sollten auf dem Maßnahme-Zertifikat vermerkt werden, wobei Musterzertifikate als Referenz dienen können. Die Kohärenz aller Unterlagen, einschließlich Konzept, Kostenrechnung und Informationen für Teilnehmende, ist entscheidend.
Arten der Durchführung von Maßnahmen
Präsenzmaßnahme: Hier treffen sich alle Teilnehmenden und Lehrkräfte am gleichen Ort, der auf dem Zertifikat angegeben wird.
Digitale Maßnahme: Diese Form findet vollständig online statt, ohne persönlichen Kontakt zwischen Teilnehmenden und Lehrkräften.
Kombinierte Maßnahme: Eine Kombination aus Präsenz und digitalem Lernen. Beispielsweise können Teilnehmende bei Bedarf digital zugeschaltet werden, und Lehrkräfte wechseln zwischen digitalen und präsenten Zeiten.
Was ist Unterricht?
Unterrichts- oder Maßnahmestunden haben eine festgelegte Dauer von 45 Minuten. In der beruflichen Weiterbildung nennt man sie Unterrichtsstunden, während sie im Bereich Aktivierung und Eingliederung als Maßnahmestunden bezeichnet werden. Die Kosten pro Stunde berechnen sich durch Division der Gesamtkosten der Maßnahme durch die Anzahl der Stunden.
Merkmale von Unterricht
Effektiver Unterricht erfordert einen direkten Austausch zwischen Lehrkräften und Teilnehmenden. Dieser Austausch kann durch Gespräche, Gruppenarbeit oder interaktive Medien erfolgen, und Lehrkräfte sind dabei aktiv eingebunden. Das Konzept sollte klar beschreiben, wie dieser Austausch und die Überwachung des Lernfortschritts funktionieren und sicherstellen, dass die Unterrichtsarten den Zielen der Maßnahme entsprechen.
Was ist kein Unterricht nach AZAV?
Selbststudium mit Medien ohne direkten Kontakt zu Lehrkräften, wie Selbstlernhefte, Videos oder Lern-Apps, zählt nicht als Unterricht. Auch der Austausch über Foren oder Hotlines ist kein direkter Austausch.
Synchrones Lernen
Synchrones Lernen findet in Echtzeit statt, sodass alle Beteiligten gleichzeitig interagieren können. Dies ermöglicht direkten Austausch und unmittelbare Kommunikation. Beispiele für synchrones Lernen sind:
Live-Webinare und Online-Unterricht: Hier sind alle Teilnehmer gleichzeitig online und können direkt mit dem Lehrenden und untereinander interagieren.
Präsenzunterricht: Klassische Unterrichtsform, bei der alle Teilnehmer zur gleichen Zeit am gleichen Ort sind.
Die Vorteile des synchronen Lernens liegen in der Möglichkeit der sofortigen Rückmeldung, der Klärung von Fragen und einer interaktiven Lernerfahrung.
Asynchrones Lernen
Asynchrones Lernen bedeutet, dass die Interaktion nicht in Echtzeit erfolgt. Lernende können die Inhalte zu unterschiedlichen Zeiten bearbeiten und haben keine gleichzeitige Kommunikation mit den Lehrenden oder anderen Lernenden. Beispiele für asynchrones Lernen sind:
Online-Kurse und Module: Materialien wie Videos, Artikel oder interaktive Aufgaben, die die Lernenden in ihrem eigenen Tempo bearbeiten können.
Diskussionsforen: Auch wenn diese eine Form der Interaktion ermöglichen, geschieht das nicht in Echtzeit, da Beiträge zu unterschiedlichen Zeiten gepostet und beantwortet werden.
E-Mail Kommunikation, Chat: Fragen und Antworten werden ausgetauscht, ohne dass zwingend beide Parteien gleichzeitig online sein müssen.
Die Vorteile des asynchronen Lernens liegen in der Flexibilität, die es den Lernenden ermöglicht, zu jeder Zeit und in ihrem eigenen Tempo zu lernen. Dies kann besonders nützlich sein für Menschen mit unterschiedlichen Zeitplänen und Lernpräferenzen. Asynchron Maßnahmen zählen allerdings nicht als Unterrichtseinheiten für eine AZAV Maßnahme.
Beide Lernformen haben ihre eigenen Stärken und sind oft Teil von Blended-Learning-Konzepten, die die Vorteile von beiden kombinieren, um eine umfassende Lernerfahrung zu bieten.
Asynchrone Anteile in Maßnahmen nach AZAV
Neben Unterricht im o. g. Sinne können asynchrone Anteile Bestandteil von Maßnahmen sein. Sie zählen aber nicht zu den Unterrichts-/ Maßnahmestunden. Sie werden, ähnlich wie Maßnahmeteile bei einem Arbeitgeber oder betriebliche Lernphasen, gesondert auf dem Zertifikat ausgewiesen.
Fernunterricht und gesetzliche Regelungen
Fernunterricht fällt unter das Fernunterrichtsschutzgesetz und erfordert eine spezielle Genehmigung der Zentralstelle für Fernunterricht, die bei der zuständigen Stelle vorgelegt werden muss. Dabei sind alle AZAV-Regeln zu beachten.
Tipps für effektive Konzepte
Asynchrone Teile müssen detailliert im Konzept erklärt werden und zeigen, wie sie ins Gesamtkonzept passen. Der Träger muss darlegen, wie die Lernziele in diesen Phasen erreicht werden. Zeiten selbstgesteuerten Lernens gehören nicht zur eigentlichen Maßnahme. Ganzheitliche Betreuung sollte ohne asynchrone Teile erfolgen.